Page 10 - uftpost Ausgabe 09 2022-11
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                                                    Unter der Lupe

                                                    Lehrling? Azubi? Stift?



                                                    Der Lehrling ist schon vor über 50 Jahren aus dem offiziellen Sprachgebrauch getilgt
                                                    worden. Das ist gut so, schließlich zahlt der klassische Lehrling Lehrgeld, schuldet
                                                      seinem Lehrherrn strengen Gehorsam, muss gelegentlich auch Züchtigungen erdulden
                                                    und ist womöglich sogar im Umfeld der Meisterfamilie untergebracht. Dennoch: Auch
                                                    heute taucht der totgesagte Lehrling als Begriff noch immer aus der Mottenkiste auf
                                                    und geistert weiterhin durch Schrift und Sprache. Nach dem Lehrherrn hingegen wird
                                                    allenfalls noch in Kreuzworträtseln gefragt, aber nicht mehr im wahren Leben. Dort hat
                                                    sich weitgehend der Meister durchgesetzt. Wer den Begriff Meister für die Ansprache
                                                    wählt, bringt damit nicht selten seinen Respekt und seine Anerkennung zum Ausdruck.
                                                    Den Lehrling haben inzwischen Auszubildende, Azubis und gelegentlich auch Azubinen
                                                    abgelöst – und das nicht nur im sprachlichen Ausdruck. Die Bildung der überwiegend
                                                    Jugendlichen steht im Vordergrund, ist gut geregelt und wird arbeitsteilig zwischen
                                                    Betrieb, Schule und weiteren Ausbildungsstätten organisiert. Die Arbeitsleistung im
                                                      Betrieb wird selbstverständlich entlohnt. Die Ausbilder – überwiegend Meister – werden
                                                    meist selbst zum Ausbilden ausgebildet.


                                                    Bei UFT wird seit fast 25 Jahren durchgehend ausgebildet. Das erste Azubi-Trio machte
                                                    1998 in der Elektrotechnik, in der Konstruktion und in der Verwaltung den Anfang.
                                                    Alle drei sind am Ende übernommen worden, zwei sind noch heute aktiv – einer in-
                                                    zwischen als Leiter der Abteilung Elektrotechnik (siehe uftpost 03). Mittlerweile haben
                                                    knapp 50 junge Menschen die Ausbildung in diesen drei Bereichen durchlaufen. Auch
                                                    in der Abteilung Prozessleittechnik haben in den letzten Jahren zwei Azubis ihre Aus-
                                                    bildung zum IT-Systemelektroniker abgeschlossen. Neuerdings bildet die Abteilung
                                                    Hydro-Mechanik zudem im Bereich Fertigung und Montage einen jungen Kollegen
                                                    zum Industriemechaniker aus.


                                                    Im Gespräch mit der uftpost-Redaktion haben die aktuellen und die ehemaligen
                                                    Azubis wie auch die Ausbilder bestätigt, dass nicht mehr viel von dem früheren Lehrling-
                                                    Lehrherren-Verhältnis geblieben ist. Bei UFT werden die Auszubildenden auf Augen-
                                                    höhe behandelt und von Anfang an in den alltäglichen Arbeitsprozess einbezogen. Das
                                                    schätzen die Azubis explizit. Eine Lehrwerkstatt gibt es nicht. Ausbildungsthemen, die
                                                    angesichts der überschaubaren Firmengröße und des spezialisierten Tätigkeitsfeldes




               „Investition



                     in die Zukunft.“













                               u f t p ost                                 10   nov2022·09
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