Fernwirktechnik, hier zur Überwachung der Entlastungstätigkeit eines Regenbeckens

Fernwirktechnik, Prozessleittechnik

Unter Fernwirktechnik oder Prozessleittechnik versteht man im Bereich der Regen- und Mischwasserbehandlung die elektronische Datenübertragung von meist an verschiedenen Stellen im Einzugsgebiet befindlichen Regenüberlaufbecken im Mischsystem oder Regenklärbecken in Trennsystemen, aber auch Pumpwerken und anderen Betriebspunkten, zu einer zentralen Schaltwarte. Die Regenbecken sind dazu mit Fernwirkaußenstationen in Schaltschränken ausgerüstet, die Zentralstelle – zumeist auf der Kläranlage – mit einer Fernwirkzentrale. Alternativ ist auch das Datenhosting bei einem Dienstleister möglich, so dass der Betreiber keine eigene Zentrale betreiben muss, aber Störmeldungen und Alarme natürlich in Echtzeit via Internet übermittelt bekommt. 

Die Kommunikation kann über verschiedene Kanäle erfolgen, so etwa über Telefonwählleitungen oder das öffentliche Mobilfunknetz. Die Betriebsdaten werden auf der Fernwirkzentrale auch archiviert und gespeichert; Alarme – etwa bei einer Pumpenstörung – werden selbstverständlich automatisch in Echtzeit an das Betriebspersonal übermittelt.

Grundsätzlich ist die Datenübertragung bidirektional möglich, d.h. es ist technisch ohne Weiteres durchführbar, Daten oder Stellbefehle von der Fernwirkzentrale zu den Außenstationen zu übertragen und dort z.B. einen Drosselabfluss während eines Regenereignisses zu verändern. Man spricht dabei auch von einer Kanalnetzsteuerung. Eine solche Betriebsweise muss aber mit den zugrunde liegenden Steuerregeln wohldefiniert sein und nachweistechnisch und auch wasserrechtlich „abgesegnet“ werden, um sicherzustellen, dass diese Betriebsweise auch tatsächlich zu einem geringeren Schmutzaustrag als eine konventionelle Betriebsweise mit festen Drosseleinstellungen führt. Daher wird eine solche Kanalnetzsteuerung bislang erst in wenigen Entwässerungssystemen angewandt und diese ist auch nicht überall eine sinnvolle und wirtschaftliche Lösung.

Der große Vorteil der Fernwirktechnik liegt indessen in der Einsparung von Betriebskosten, etwa durch Entfall häufiger Routine-Wartungsbesuche an den zentralen Regenbecken, weil sich das Betriebspersonal jederzeit den aktuellen Status der einzelnen Becken "auf den Bildschirm holen" kann.

UFT rüstet Fernwirkaußenstationen wie auch Fernwirkzentralen „maßgeschneidert“ zusammen mit der übrigen Elektrotechnik an Regenbecken aus. Als Dienstleistung hosten wir außerdem Betriebsdaten von Kanalnetzen unserer Kunden auf unseren eigenen Servern.

Autor: G. Weiß · Revisionsstand: 04.11.2020

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Fernwirkanlage Überwachung und Steuerung von Regenbecken