Einige Methoden und Geräte zur Abflussmessung: Oben Messblenden (Messung des Wasserstandes, eindeutiger Zusammenhang Abfluss = f(Wasserstand)), links unten eine "Kanalmaus" (magnetisch-induktive Messung einer lokalen Fließgeschwindigkeit und Umrechnung auf den Gesamtquerschnitt), rechts unten MID-Messrohr.

Abflussmessung

 

Die Möglichkeiten der Abflussmessung im Abwasser können hier aus Platzgründen nur grob gestreift werden, eine detailliertere Übersicht gibt das DWA-Merkblatt DWA-M 181. Da der Abfluss sich nicht direkt messen lässt, muss seine Messung immer auf andere direkt messbare Größen, etwa den Wasserstand und eine Fließgeschwindigkeit, zurückgeführt werden, auch wenn das für den Benutzer unsichtbar stattfinden kann.

Hydraulische Messmethoden machen von dem Umstand Gebrauch, dass das Wasser durch eine Einengung oder durch Überströmen einer Schwelle zum Durchlaufen der Grenztiefe gezwungen wird; das passiert auch im Überfallstrahl eines festen Wehres, auch wenn die Grenztiefe dort wegen der gekrümmten Strombahnen nicht direkt messbar ist. Es ergibt sich aber dadurch ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem gesuchten Abfluss und einem leicht messbaren Wasserstand; Bedingung ist lediglich Rückstaufreiheit.

Von diesem Prinzip machen die Parabelventuriblende UFT-FluidVenturi und das Tragflügelmesswehr UFT-FluidWing Gebrauch. Die Parabelventuriblende UFT-FluidVenturi ist ein kompaktes Messwehr zur kontinuierlichen Abflussmessung in Kanalhaltungen, während das Tragflügelmesswehr auf Wehrschwellen angeordnet ist, um dort mithilfe der wohldefinierten Q(h)-Kennlinie die Überfallwassermenge zu messen. In beiden Fällen wird eine genaue Wasserstandsmessung benötigt, z.B. mit einer Radar-Wasserstandssonde.

Zu den kombinierten v/h-Messmethoden gehören die magnetisch-induktiven Durchflussmesser. Gebräuchlich sind Sensoren als Zwischenflanscharmaturen zum Einbau in Rohrleitungen, für Teil- wie für Vollfüllung. In beiden Fällen wird durch elektromagnetische Induktion – die strömende Flüssigkeit als bewegter elektrischer Leiter in einem Magnetfeld – eine Spannung zwischen einem oder mehreren Elektrodenpaaren induziert, welche elektronisch verstärkt wird und ein Maß für die Fließgeschwindigkeit darstellt. Bei vollgefüllten MID genügt dies, denn der Fließquerschnitt ist dort bekannt und wird mit der gemessenen mittleren Geschwindigkeit mutipliziert, um den Abfluss zu ergeben. Bei Teilfüllung wird mit unterschiedlichen Methoden der Wasserstand im Messrohr gemessen und damit der durchflossene Querschnitt. MID-Abflusssensoren in teil- wie in vollgefüllter Ausführung finden in den elektronischen Abflussreglern UFT-FluidMID Verwendung.

Das magnetisch-induktive Prinzip findet auch in den sogenannten Kanalmäusen verschiedener Hersteller Verwendung, kombinierte Fließgeschwindigkeits-Wasserstands-Sensoren, die auf der Kanalsohle montiert werden. UFT baut solche Geräte als Dienstleistung ein und konfiguriert sie kundenspezifisch.

Eine weitere Möglichkeit speziell zur Messung kleiner Abflüsse ist die volumetrische Methode, bei der ein bekanntes Volumen vom Abfluss gefüllt wird und die dazu benötigte Zeit gemessen wird. Der Kippzähler UFT-FluidTipper arbeitet nach diesem Prinzip, indem eine Doppelkippe mit bekanntem Volumen vom Abwasserstrom gefüllt und beidseitig zum Kippen gebracht wird; die Frequenz des Kippens ist ein Maß für den Abfluss.

Autor: G. Weiß · Revisionsstand: 01.11.2020