Fremdwasseranalyse
Der erste Schritt zur Verringerung unerwünschten Fremdwasserzuflusses in ein Entwässerungssystem ist die Analyse von Menge und Herkunft des Fremdwassers. Wir bieten eine solche Fremdwasseranalyse als Dienstleistung an.
Die Fremdwassermenge sowie die jahreszeitliche Verteilung (Saisonalität) untersuchen wir durch Auswertung der Kläranlagentagebücher und ggf. auch von Pumpwerksdaten mithilfe der von uns in den 1990er Jahren im Auftrag des Landes Baden-Württemberg entwickelten Methode des Gleitenden Minimums. Dabei wird von den aufgezeichneten, von der Kläranlage verarbeiteten Tagesabflussvolumina die Schmutzwassermenge abgezogen und dann die Kurve des Gleitenden Minimums aus den letzten 21 Tagen eingezeichnet. Diese Kurve stellt dann grob den Fremdwasserabfluss in m³/d und auch dessen Saisonalität dar. Unterstützend können auch punktuelle Fremdwassermessungen, etwa mithilfe des Nachtminimums, hinzugezogen werden.
Das Verfahren des Gleitenden Minimums zur Fremdwasserbestimmung geht von der Ganglinie der mittleren Tagesabflüsse aus dem Kläranlagentagebuch aus (blau). Man trägt darunter den konstant angesetzten mittleren Schmutzwasserabfluss QS auf (braun). Dann legt man eine untere Einhüllende (rot) unter die Tagesabflusskurve, indem für jeden Tag das Minimum der blauen Kurve aus den letzten 21 Tagen angesetzt wird. Zwischen der roten und der braunen Kurve ist dann das Fremdwasser QF.
Für die örtliche Verteilung machen wir eine Kanalnetzbegehung und zu mehreren Terminen vor Ort Abflusschätzungen an zahlreichen Schächten im Kanalnetz. Das Verfahren ist bewusst sehr ungenau und redundant, aber es gestattet zumindest eine grobe Aussage über die Herkunft des Fremdwassers (Identifikation besonders stark fremdwasserbelasteter Haltungen).
Autor: G. Weiß · Revisionsstand: 04.11.2020