Regenwasserbehandlung

Gesamtheit von baulichen und betrieblichen Maßnahmen, um die Gewässerbelastung infolge von Regenabflüssen aus der Trennkanalisation zu minimieren (im Gegensatz zur Mischwasserbehandlung in der Mischkanalisation).

Auch hier werden die Strategie der Speicherung und die der Reinigung des Regenwassers angewandt.

Eine Speicherung erfolgt in Regenklärbecken ohne Dauerstau. Ein solches Bauwerk füllt sich bei beginnendem Regen und wird nach Regenende wieder entleert, wobei zumindest die Schlammzone zu einer Kläranlage geführt wird. Durch diesen Effekt wird die ins Gewässer entlastete Wassermenge vermindert. In Einzelfällen wurden auch Regenklärbecken als Fangbecken gebaut, die dann in Gänze zur Kläranlage entleert werden.

Wichtiger als bei der Mischwasserbehandlung ist hier jedoch die Behandlung des überlaufenden Regenwassers durch Sedimentation in Regenklärbecken mit oder ohne Dauerstau. In Regenklärbecken mit Dauerstau kann zudem ein Rückhalt von Öl und anderen Leichtstoffen erreicht werden.

In den letzten Jahren wurden zur Reinigung von Regenwasser mittels Sedimentation auch Schrägklärer mit Erfolg eingesetzt, z.B. unser Kreuzstrom-Schrägklärer UFT-FluidClearX oder der Schrägklärer UFT-FluidClear, der ein Gegenstromklärer ist.

Diese Maßnahmen betreffen das traditionelle Trennsystem mit zentralen Bauwerken. Zusätzlich kommen heute auch andere Maßnahmen hinzu wie das Abkoppeln undurchlässiger Flächen vom Regenwasserkanal (vor allem solcher, die nur gering verschmutzt sind) und das lokale Versickern des Abflusses von diesen Flächen.

In der herkömmlichen Definition von „Regenwasserbehandlung“ umfasst diese außer der Behandlung von Regenwasser im Trennsystem auch die Behandlung von Mischwasser im Mischsystem. Im neuen Arbeitsblatt DWA-A 102 wird hierfür der Oberbegriff „Regenwetterabflussbehandlung“ eingeführt.

 

Autor: G. Weiß · Revisionsstand: 04.11.2020

Verwandte Begriffe

Mischwasserbehandlung