Einrichtungen zur Beckenreinigung. Oben eine Spülkippe zur Reinigung des leeren Beckens, unten feste und schwenkbare Rührwerke zum "Aufmixen" des Inhalts während der Entleerung.

Beckenreinigung

In Regenüberlaufbecken im Mischsystem – und zwar sowohl in Fang- wie in Durchlaufbecken – lagert sich bei gefülltem Becken Schlamm aus dem gespeicherten Mischwasser ab. Dieses Schlammdepot gilt es regelmäßig zu entfernen. Da heute eine manuelle Beckenreinigung, etwa durch Ausspritzen, aus Gründen der Kosten und auch der Arbeitssicherheit nur noch in Ausnahmefällen in Frage kommt, ist die Beckenreinigung zumeist automatisiert. Man unterscheidet zwei „Grundphilosophien“:

  1. Schwallerzeuger zur Reinigung des entleerten Beckens, speziell in Rechteckbecken. Hierbei wird durch eine Schwallspülkammer oder eine Spülkippe mit gespeichertem Abwasser oder Spülwasser ein kräftiger Wasserschwall über die gesamte Beckenbreite erzeugt, der die Schlammschicht auf dem Beckenboden in einen Sumpf spült und mit dem Spülwasser zur Kläranlage weiterleitet (auch bei Regenklärbecken im Trennsystem muss der Schlamm entfernt und z.B. in einen Schmutzwasserkanal abgeleitet werden).

    Der Vorteil sind recht geringe Betriebskosten, weil nur nach der Entleerung gespült wird und eine kleine Spülkippenbefüllpumpe oder ein Magnetventil genügen. Hier hat sich unsere Spülkippe UFT-FluidFlush bewährt. Bei Rechteckbecken ist eine Nachrüstung oft möglich. Sinnvoll ist es jedoch, wenn der Einsatz von Schwallerzeugern bereits beim Entwurf des Beckens vorgesehen wird (Spülsumpf zum Auffangen der Spülwelle, leichtes Gefälle der Beckensohle).

  2. Aufrühren des Beckeninhaltes während der Entleerung mithilfe von Strömungserzeugern (Rührwerke oder Strahlbelüfter), um so den Schlamm in Schwebe zu halten oder aber bereits abgelagerten Schlamm wieder aufzuwirbeln. Eine Option ist es, den Strömungserzeuger hin und her schwenkbar anzuordnen, etwa unser Schwenkrührwerk UFT-FluidTwister. Es ist Dauer- oder Intervallbetrieb möglich. Der Schlamm gelangt zusammen mit dem Beckeninhalt zur Kläranlage.

    Rührwerke oder Strahlbelüfter haben beträchtliche installierte elektrische Leistungen von mehreren Kilowatt und kommen zudem, selbst im Intervallbetrieb, auf erhebliche Betriebsstunden. Die Betriebskosten sind daher oft nicht zu unterschätzen, auch wenn die Aggregate Seriengeräte mit hohen Stückzahlen und daher relativ geringen Anschaffungskosten sind. Strömungserzeuger lassen sich zumeist problemlos nachrüsten, da an das Becken keine besonderen baulichen Anforderungen gestellt werden.

In beiden Fällen ist für eine Ansteuerung der Reinigungseinrichtungen EMSR-Technik am Becken erforderlich.

Bei Durchlaufbecken im Mischsystem oder bei Regenklärbecken ohne Dauerstau im Trennsystem ist zu beachten, dass dort ein Aufrühren des Beckeninhaltes nur bei sinkendem Wasserstand zulässig ist und nur dann, wenn dieser deutlich unter der Klärüberlaufschwelle liegt. Andernfalls besteht die Gefahr des Austrags aufgewirbelten Schlamms bei einem Nachregen. Das bedarf in der EMSR-Technik einer Tendenzerkennung.

Autor: G. Weiß · Revisionsstand: 19.07.2024 StH