Einige Bauarten von Regenüberlaufbecken (Schema)

Regenüberlaufbecken

Ein Regenüberlaufbecken (RÜB) ist ein Bauwerk zur Mischwasserbehandlung, welches sich bei Regen füllt und während und nach dem Regenereignis zur Kläranlage entleert wird. So führen nur mäßig starke bis sehr starke Regenereignisse zu einem Überlaufen ungereinigten Mischwassers in das Gewässer, während der Abfluss kleiner bis mittlerer Regenereignisse – die einen Großteil des jährlichen Niederschlagsgeschehens ausmachen – gespeichert und zur Kläranlage geleitet wird.

Man unterscheidet Fangbecken, die nur einen Beckenüberlauf haben und nur die erwähnte Speicherwirkung aufweisen, sowie Durchlaufbecken, bei denen das über den Klärüberlauf überlaufende Wasser vorher die Beckenkammer durchströmt und dort durch Absetzen gereinigt wird. Zusätzlich hat ein Durchlaufbecken einen Beckenüberlauf zur Umgehung und zur Vermeidung des Aufwirbelns von Schlamm bei Starkzuflüssen. Eine Sonderform eines RÜB ist der Stauraumkanal, den es mit oben-, zwischen- und untenliegender Entlastung gibt (DWA-A 166). Verbundbecken schließlich sind kombinierte Fang- und Durchlaufbecken.

Die Bemessung des notwendigen Volumens eines Regenüberlaufbeckens erfolgt nach Maßgabe des DWA-Arbeitsblattes ATV-A 128 bzw. künftig des DWA-A 102.  Die gegenseitige Beeinflussung hintereinandergeschalteter RÜB kann in einem Nachweisverfahren mithilfe einer Schmutzfrachtsimulation erfolgen.

Fangbecken durchschnittlicher Überlaufaktivität zeigen eine Überlaufhäufigkeit von 16-22 Kalendertagen pro Jahr und eine Überlaufdauer von 42-81 Stunden pro Jahr, siehe Baumann et al. (2017). Je nach Einzugsgebiet und Beckengröße und –anordnung sind auch größere oder geringere Werte anzutreffen. Durchlaufbecken entlasten im Schnitt häufiger und länger als Fangbecken.  Das Überlaufen eines RÜB stellt also per se kein Versagen des Systems Mischkanalisation dar.

Regenbecken können konstruktiv in verschiedenen Bauformen als offene oder geschlossene Rund- oder Rechteckbecken gestaltet werden (DWA-A 166). Es ist eine Anordnung des Beckenvolumens im Hauptschluss oder im Nebenschluss möglich.

Wichtige Ausrüstungskomponenten sind ein Abflussbegrenzer (Drossel) zur Limitierung des maximal zur Kläranlage abgegebenen Abflusses, z.B. unsere Wirbelventile, Brillenklappe, Schlauchdrossel, Turbodrossel oder MID-Abflussregler. Bei einigen Bauwerken werden am Beckenüberlauf sogenannte selbstregulierende Entlastungsorgane (Klappen und Wehre) eingesetzt, etwa die Federstauklappe UFT-FluidFlap, die Biegeklappe UFT-FluidBend oder der Luftregulierte Heber UFT-FluidSiph. Weitere Komponenten dienen zur Reinigung des Beckens während oder nach der Entleerung, etwa Rührwerke, Strahlbelüfter oder in Rechteckbecken unsere Spülkippe UFT-FluidFlush. Der Rückstauschutz an der Überlaufschwelle gegen Hochwässer kann z.B. mit unserer Schlitzklappe UFT-FluidSlot, der Spantenklappe UFT-FluidFrame oder der Pendelklappe UFT-FluidPend erfolgen. Zum Schwimmstoffrückhalt dienen Tauchwände, etwa die Tauchwand-Überlaufgarnitur UFT-FluidDrop. Rechen- und Siebanlagen (z.B. unser Pendelrechen UFT-FluidRack, der Trommelfilter UFT-FluidRotor, der GiWA-Rechen oder der Feinrechen UFT-FluidBarScreen-ROMAG,) halten auch Grobstoffe zurück, die im Wasserkörper driften.

 

Autor: G. Weiß · Revisionsstand: 04.11.2020

 

 

Literatur

Baumann et al. 2017

Verwandte Begriffe

Regenüberlauf

Regenklärbecken

Regenrückhaltebecken