Rundbecken
Regenüberlaufbecken (Fang- wie Durchlaufbecken) im Mischsystem werden als Betonbauwerke oft mit einem kreisrunden Grundriss ausgeführt, seltener auch Regenklärbecken im Trennsystem.
Der Zulauf wird zweckmäßigerweise tangential in das Becken geführt, um eine Rotationsströmung zu erreichen, die die Selbstreinigung des Beckens unterstützt - allerdings ist diese Wirkung zumeist eher gering, so dass man zur Beckenreinigung oft zusätzlich Rührwerke einsetzt, die die Rotationsströmung verstärken. Umstritten ist die Drehrichtung auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn - die Corioliskraft der Erdrotation soll die Rotationsströmung stabilisieren.
Runde Regenüberlaufbecken haben zumeist einen mittigen Ablaufsumpf, um den durch die Rotationsströmung erzeugten "Teetasseneffekt" zu nutzen, durch den absetzbare Stoffe durch Sekundärströmungen zur Beckenmitte hin gefördert werden und dort dann durch den Abflussbegrenzer zur Kläranlage abgezogen werden können. Durch diesen Sumpf ergibt sich als wichtige Eigenart, dass Rundbecken stets einen je nach Bauart mehr oder weniger großen Sohlensprung zwischen Zulauf und Ablauf benötigen. Hinzu kommt ein eventueller weiterer Sohlensprung im Drosselschacht.
Für Durchlaufbecken gibt DWA-A 166 Gestaltungshinweise. Der Klärüberlauf soll im IV. Quadranten angeordnet werden, um so das Wasser zumindest zu einer Umdrehung zu zwingen und so einen hydraulischen Kurzschluss zu vermeiden. Auch hier ist eine zulässige Oberflächenbeschickung von 10 m/h beim kritischen Abfluss Qkrit einzuhalten. Als weitere Zielgröße soll die spezifische Durchlaufleistung Pspez (Formel siehe DWA-A 166) einen Wert von 0,08 W/m³ nicht überschreiten.
Auch Rundbecken können im Haupt- und im Nebenschluss angeordnet werden.
Autor: G. Weiß · Revisionsstand: 21.11.2020