Idealisiertes Rechteckbecken als Sedimentationsanlage. Die Sedimentationstheorie nach Hazen nimmt an, dass ein idealisiertes Korn mit der Sinkgeschwindigkeit vs noch abgeschieden werden kann, wenn die Bahnlinie noch den Boden erreicht, d.h. vs > Q/(L·B) ist.

Sedimentationsanlage

Eine Sedimentationsanlage ist der Überbegriff für Bauwerke der Abwasser-, Mischwasser- oder Regenwasserbehandlung, in denen das durchströmende Wasser durch Sedimentieren der absetzbaren Stoffe gereinigt wird. Oft ist die Sedimentation (als physikalischer Verfahrensschritt) ein Zusatzeffekt zur Speicherung, etwa bei Regenklärbecken ohne Dauerstau im Trennsystem oder bei Durchlaufbecken im Mischsystem. Sedimentationsanlagen sind in der Regel als Absetzbecken ausgeführt und können als Rechteckbecken oder als Rundbecken ausgeführt sein. Sonderbauformen sind Wirbelabscheider und Schrägkläreranlagen.

Zur Berechnung der Sedimentationswirkung gibt es zahlreiche theoretische Ansätze. Die bekannteste Theorie ist diejenige nach Hazen (1904), die die Sinkgeschwindigkeit vs der Sedimentkörner mit der Oberflächenbeschickung qA = Q / (L·B) des Absetzbeckens in Relation setzt. Für praktische Anwendungen besser geeignet ist die Formel nach Fair-Geyer, die auch die Gleichmäßigkeit der Durchströmung zu berücksichtigen gestattet (wenn auch nur phänomenologisch).

Auch für Schrägklärer (Gegenstrom- wie Kreuzstromschrägklärer) sind diese Sedimentationstheorien mit geringen Modifikationen anwendbar.

 

Autor: G. Weiß · Revisionsstand: 02.12.2020